Ode an mein Bett

Oh du mein geliebtes Bette
hochgeschätzte Ruhestätte
Im Traumreich zu Kissenberg
Geh ich Tag und Nacht ans Werk
Schlafen, träumen, Müßiggang
Prokrastination den Tag entlang
Dösen, wachen, weiterschlafen
Bewusstlos neue Welten schaffen
Fallenlassen in den Daunen
Über die eigenen Träume staunen
Räkeln, strecken, liegenbleiben
Kurz Terminabsagen schreiben
Umdrehen, faul sein, Hochgenuß
Alles andere nur Verdruß
Mein Zufluchtspunkt, Refugium
Hier bring ich meine Tage rum
Stillvergnügt der Welt entflieh'n
Leg mich am Besten wieder hin
Wattig, warm und mollig weich
Leb das Leben katzengleich
Selig schlummernd eingerollt
Hab ich Morpheus eingeholt
Entsage ganz der Außenwelt
Im Bett ist wo es mir gefällt


langsam hebt die sonne sich
noch müde von der letzten nacht
schwerfällig, schwermütig
in den neuen tag hinein
das land schweigt andächtig

blutrot gefärbt die hügel
demütig liegt der see
junge knospen halten inne
noch kalt die luft vom winter
langsam wird es morgen

Atemlos

!
!!!
!!!!
!!!!!!!
!!!!!!!!
!!!!!!!
!! -
.

Atempause

Sonnenstrahl
erreicht das Herz
legt sanft die Hand
auf alten Schmerz

Goldene Wärme
wie samtene Haut
überwindet die Ferne
wirkt so vertraut

Moment von Glück
wurde geschenkt
Kurzer Augenblick
Der Fesseln sprengt

Doch -

Sonne verschwindet
Wolke gewinnt
Mut unbegründet
Blut gerinnt

BlutEnde

Sie.
Sie stand oben auf den Stufen
das Messer noch in der Hand
von dem langsam das warme Blut tropfte.

Er.
Er lag ein paar Stufen tiefer
und staunte ungläubig wie das Leben aus ihm wich
stetig wie die Tropfen vom Messer des Mädchens.

Ihre Blicke begegneten sich.
Sie sah ihn seinem nichts, was sie bedauern ließ.
Unverstand und Staunen, naive Ahnungslosigkeit.
Er sah in ihrem keine Antwort auf sein Warum?
Nur Stille, Ruhe, Gelassenheit.

Sie bereute nichts.
Sie waren ans Ziel einer langen Reise gekommen.
Ihre Aufgabe war erfüllt.
Lächelnd und zufrieden liebkoste sie die todbringende Klinge,
noch mehr Blut floss auf die Stufen.

Hier trennten sich ihre Wege für immer.

Ignoriert

Permanent unreflektiert
Von Geburt an trainiert
Die Lüge konsumiert
Gesellschaftlich integriert
Die Regeln akzeptiert
Den Schwindel nicht identifiziert
Den Rest diskriminiert
Die anderen aussortiert
Manchmal gesittet diskutiert
Doch niemals distanziert
Niemals abstrahiert
Oder gar opponiert
Nie radikalisiert
Den Mainstream aufoktroyiert
Medial polarisiert
Als Stimmvieh funktioniert
Die Lehrmeinung assimiliert
Das eigene Denken inszeniert
Aber niemals realisiert
Was wirklich passiert

Kalt

Der Himmel ist schwarz
der Regen ist kalt
du frierst erbärmlich

Die Stimmung ist karg
alles schmeckt schal
unerklärlich

Alles voll Nebel
diesige Sicht
Tausend Meilen zum Horizont

Die Welt streicht die Segel
Warten auf Licht
Nichts wird verschont

Manie (?)

Ist das schon manisch
oder bin ich normal?
Schmeckt so das Leben
oder leb ich ihm Wahn?

Voll Hunger und Gier
Durst und Fieber
Auf das jetzt und hier
Da will ich reinspringen
und zwar kopfüber

Tank mich voll mit Energie
Lass mich ganz und lebend sein
Frag nicht nach warum und wie
Zu lang war ich draußen
aber jetzt komm ich rein

Oder ist das doch manisch?
frag ich mich panisch
In hektischen Schüben
Impulsgetrieben

Mach mir nichts draus
Das Gefühl ist genug
Bis zum Himmel und drüber hinaus
Mit jedem Atemzug

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